Es gibt einige Bücher, die ich immer wieder lesen könnte und es gibt einige wenige Bücher, bei denen ich das auch tatsächlich mache. Lancelot Biggs Weltraumfahrten von Nelson Bond gehört definitiv in beide Kategorien. Obwohl ich das Buch bereits mehrere Male gelesen („verschlungen“ wäre passender) und andere noch gar nicht gelesene Bücher auf meiner Todo-Liste habe, musste ich es letztens noch einmal auspacken. Nachdem der Eindruck nun wieder frisch ist habe ich mich entschlossen, endlich einmal eine Rezension zu diesem alten Schinken zu machen.

Auf dem Bild erkennt man es vermutlich bereits: Lancelot Biggs Weltraumfahrten (Originaltitel „Lancelot Biggs: Spaceman“) ist ein sehr altes Buch aus dem Science-Fiction-Genre. Um genau zu sein wurde es 1950 geschrieben und ist eine Sammlung ulkiger Weltraum-Abenteuergeschichten, die aber alle Teil einer fortlaufenden Story sind.

Natürlich kann man von einem so alten Buch keinen „Realismus“ (So dieser im Science-Fiction-Genre überhaupt relevant ist) erwarten. Die „Hypos“, wie die Maschinen des Raumschiffs „Saturn“, auf dem die Geschichte größtenteils stattfindet genannt werden, werden in ihrer Funktion in etwa so beschrieben wie Dampfmaschinen. Vokabeln wie „stampfen“ finden häufiger Verwendung. Aber das soll an dieser Stelle kein Grund zur Kritik sein, immerhin verleiht das etwas veraltete Verständnis der Raumfahrt dem Buch einen Charme, den man sonst nur bei Jules Verne finden kann.

Warum schreibe ich diese Rezension?

Nun mag sich der geneigte Leser vermutlich fragen, warum ich eine Rezension zu einem so alten Buch verfasse. Nun, die Antwort ist: Ich schreibe Rezensionen über Bücher, die ich liebe und vor allem über solche, die (aus welchen Gründen auch immer) meiner Meinung nach nicht genügend gewürdigt werden. Lancelot Biggs Weltraumfahrten ist einer dieser Fälle. Es kam lange vor der Zeit des Internets auf den Markt (Tatsächlich kommunizieren die Schiffe im Buch über eine Art Telegraph), weshalb es vermutlich kaum Rezensionen außerhalb von Amazon zu finden gibt.

Was macht das Buch so gut?

Allem voran muss ich die wirklich liebenswerten Charaktere erwähnen. Der Erzähler („Donovan“ oder „Sparks“) genannt ist der Funker auf der Saturn und der beste Freund des namensgebenden Lancelot Biggs. Dieser ist ein etwas tollpatschiger, aber auch genialer Offizier und legt sich regelmäßig mit Kapitän Hanson an, der in ihm zunächst nur eine Belastung sieht.

Neben den Protagonisten ist der Humor ein weiterer Punkt, der dieses Buch für mich so lesenswert macht. Teilweise rutscht das ganze in eine Art Slapstick-Comedy ab, aber alles in allem zerstören die lustigen Momente nicht die Spannung der Erzählung. Die kurzen Episoden, die alle Teil einer zusammenhängenden Geschichte sind, eignen sich hervoragend für eine Lektüre vor dem Schlafengehen (Tatsächlich ist „Lancelot Biggs Weltraumfahrten“ meine Nachttisch-Lektüre Nummer 1).

Fazit

Ein altes Buch, das heutzutage definitiv zu selten gelesen wird. Meine Ausgabe ist zwar inwzischen schon 58 Jahre alt und sieht dementsprechend aus, aber auf Amazon findet man das Buch auch heute noch (gebraucht). Und meiner Meinung nach ist es jeden Cent wert.